• Blog über Wein und Genuss

Synästhie – alles klar?!

Das Beitrags-Bild (aus: „Das sensorische Weinbild“) steht laut M. Darting für: Riesling spontan vergoren, mit deutlicher Säure „mineralischer Typ“, trocken

Wie schon im vorherigen Artikel, beziehe ich mich bei meinen Ausführunge im wesentlichen auf das oben genannte Buch.

Wein wird im Ganzen wahrgenommen – das Blid als solches ebenso!  Was sich dynamisch in Mund und Nase beim Verkosten sensorisch abspielt, lässt sich mit Worten – im Ganzen – schwer beschreiben. Dies darzustellen, ist mit den Farb- und Formverläufen im Weinbild besser möglich. Der Wiedererkennungswert ist entsprechend hoch. Im besten Falle gefällt mir nicht nur das  sensorisch zutreffende Weinbild z.B. auf dem Flaschenetikett, sondern ebendieses sorgt dafür, dass ich mich für einen Wein entscheide, der genau meinen Geschmack entspricht. Das Weinbild darf von daher keine subjektive Interpretation eines Weines sein! Die Darstellung muss ganzheitlich und dokumentativ sein, damit auch der Laie zum einen seinen „Lieblingswein“ finden kann, und zum anderen die Art und den Charakter eines Weines erfasst.

Das setzt natürlich voraus, den Wein sensorisch zu verstehen. So muss man beispielsweise wissen, wie sich Säure oder Alkohol im Mund auswirken, welche Aromen vorhanden sind, welche haptischen bzw. taktilen Effekte (z.B. pelziger Eindruck, ähnlich wie beim Verzehr von Spinat) in Mund und Nase entstehen u.ä. Bei der bildlichen Umsetzung stellt sich nun vielleicht die Frage: „Welche Farbe hat Süße?“  Die Antwort der meisten Menschen wird lauten: Gelb bis rot. Die Farben grün bis gelb stehen dagegen für Säure oder Frische – blau steht für Mineralität – dunkle Farben stehen für Tannine und Adstringenz – braune Farbtöne stehen für balsamische oder bittere Noten. Ebenso wird süßer Geschmack als rund oder weich, säuerlicher Geschmack als spitz oder kantig bezeichnet. Diese Assotiationen sind sehr weit verbreitet, und dienen dementsprechend als Grundlage für die Farb- und Formgestaltung der sensorischen Weinbilder.

leichter, frisch-fruchtiger Weißwein mit milder Säure (M.Darting)
leichter, frisch-fruchtiger Weißwein mit milder Säure (M.Darting)

Für Darting ist das sensorische Weinbild „ein multidimensionales, dokumentatives Farbdiagramm der Empfindungen, die ein Wein in Nase und Mund hinterlässt.“ Wie ist das Bild nun zu lesen bzw. zu verstehen? Bei Darting folgendermaßen: „Die linke obere Hälfte des Bildes zeigt die Wirkung des Weines in der Nase. Die rechte untere Hälfte des Bildes zeigt die Wirkung des Weines im Mund. Die Zeit zwischen dem ersten Dufteindruck des Weines in der Nase und dem letzten Geschmackseindruck im Mund ist von links oben nach rechts unten dargestellt. Die Trennung von Nase -und Mundbild verläuft diagonal von links unten nach rechts oben.“

 

Riesling – fruchtbetont, mit leichter Restsüße (M.Darting)

 

 

 

…. ist das nicht schön? Okay, für mich schon, mir liegt diese Art von Wein. Sie mögen z.B vielleicht lieber ein Bild mit vielen Rottönen? Also eher der Rotweintrinker…. ?

 

 

 

 

Das von mir hier dargestellte ist sehr reduziert. Fachlich fundiert geht es in Martin Dartings Buch „Das sensorische Weinbild“ zu, was ich nur empfehlen kann. Es ist sicher etwas verrückt, macht aber Spaß sich damit mal zu beschäftigen.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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