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McLaren Vale – Australien

Im McLaren Vale herrscht ein eher mediteranes Klima. McLaren Vale wird als eine aufstrebende, boomende Weingegend bezeichnet. Es gibt viele schöne z.T. auch kleine Weingüter, die modern renoviert bzw. gebaut und eingerichtet wurden. Geologisch gesehen zählt McLaren Vale zu den vielfältigsten Weinanbaugebieten der Welt. Die hügelige Struktur sorgt immer wieder mikroklimatisch gesehen für ganz unterschiedliche Bedingungen. Der biologische Anbau genießt einen hohen Stellenwert.

Mein erster Eindruck: Nette Gegend, relativ viel grün, schön hier! Das Info-Center mit sehr freudlichen, informativen Service und einem gut gemachten Café war genau richtg für den Start. Nach kurzer Planung standen letzlich drei Weingüter fest. DSCF1640Bei mehr Zeit wären es wohl eher 30 geworden. Der gelungene Anfang: Weingut S.C. Pannell. Steve Pannell wurde 2015 zum „Australian Winemaker Of The Year“ gekürt. Das Weingut machte Spaß mit einer schönen Terrasse und einem noch schöneren Blick in die Landschaft. Die Qualität der Weine war gut bis sehr gut; die Preise passten. Überraschend: Alle Weine ließen sich –  im positiven Sinne – durchweg einfach trinken trinken, selbst  bei der gehobenen Qualität.

Bei der Suche nach Eßbarem gelang mit dem Familien-Weingut Angove eine Punktlandung. Auch hier wieder: Modernes, schickes Ambiente, schöne Terrasse, herrlicher Blick in die Landschaft. Da können ja die Weine, bio-dynamisch erzeugt, nur noch schmecken. Und das taten sie. Der Nine Vines Rosé mit feinem, prägnantem Erdbeeraroma war genau richtig, und das für nur 16 Dollar. Doch dann kamen zwei Gläser mit Hammer Inhalt. Zuerst bestach der Warboys Vineyard Shiraz Grenache mit Aromen von Lakritz, Erdbeer und verschiedenen Gewürzen. Der nächste Wein, der Warboys Vineyard Shiraz, hatte sensorisch gesehen noch ein paar Millimerter Vorsprung. Aromen von Lakritz, Gewürzen, Erde, Peffer, Kirsche und BitterSchkolade ließen Freude aufkommen. DSCF1696Diese beiden Weine waren für mich mit das beste, was ich in Australien getrunken habe! Ehrlicher Einschub: Die Rund-Um-Situation hat so viel Spaß gemacht, dass ich die Weine unter anderen Bedingungen vielleicht etwas anders empfunden hätte; vielleicht auch nicht! Der eigentliche Grund aber war essen nicht trinken. Und es gab lecker Essen. Die kalte Platte für jeweils zwei Personen mit regionalen Produkten auf der sonnigen Terrasse war nicht zu toppen. Hier hätte ich bis zum Sonnenuntergang sitzenbleiben können. Leider oder zum Glück stand noch Moolydochers auf unserer Liste.

Also ab zu Moolydockers. Dieses Weingut steht für außergewöhnliche, schräge Etiketten. Dahinter muß sich der Wein aber nicht verstecken. DSCF1914Vor allem der „Boxer“ drückt für mich den typischen Moolydockers Wein aus. Diese Weine sind absolut kraftvoll, und fast durchweg mit 15% Alkohol – selbst der einzige Weißwein – kein Leichtgewicht. Überraschenderweise lassen sich die Weine gut trinken, d.h. auch der 2.Schluck läuft locker die Kehle hinunter. Beim näheren Hinsehen erkennt man, dass der Boxer auf der Flasche zwei linke Hände hat. Warum? Dies kann natürlich kein Zufall sein. Beide Inhaber sind Links-Händer. Daher der Name Moolydockers, was übersetzt eben Links-Händer heißt!

Fazit: 3 Winzer – 3 völlig verschiedene Philosophien. Auch wenn dies für ein vernünftiges Urteil natürlich zu wenig, so deutet es vielleicht die Vielschichtigkeit des McLaren Vale an. Im Vergleich zum Barossa Valley fallen die Weine eher etws leichter aus. Die Landschaft gefiel mir hier besser. Die Zeit gefiel mir nicht, sie war zu knapp.

Vielleicht noch ein paar Bilder….. :

 

 

 

 

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